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Tax News: Inflation trifft Bilanzierung - das werden die neuen Größenklassen
Die kumulierte Inflation im EU-Währungsraum betrug im Zeitraum 1.1.2013 bis 31.3.2023 satte 24,3%. Diese führte zu einem Anstieg der Bilanzsumme und der Nettoumsätze bei den Unternehmen. Dadurch überschritten viele kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) die Größenklassenkriterien.
Diese Schwellenwerte sind zusammen mit der Anzahl der durchschnittlich Beschäftigten entscheidende Parameter für Bilanzierungs- und Prüfungsvorschriften[1]. Basierend auf dieser Klassifizierung wird beispielsweise festgelegt, welche Unternehmen mit ihren Jahresabschlüssen prüfungspflichtig sind, welche lediglich einen verkürzten Jahresabschluss beim Firmenbuchgericht offenlegen müssen[2] und ob eine Pflicht zur Konzernabschlussprüfung[3] besteht.
Die genannte Richtlinie der EU-Kommission räumt den Mitgliedstaaten für die Umsetzung der Erhöhung der Schwellenwerte eine Bandbreite ein. Die exakten Beträge wird die Bundesministerin für Justiz mit Verordnung[4] festlegen. Voraussichtlich werden sich daraus für die in § 221 UGB normierten Größenklassen folgende Erhöhungen ergeben:
|
Bilanzsumme € bisher |
Bilanzsumme € NEU |
Umsatzerlöse € bisher |
Umsatzerlöse € NEU |
Kleinstkapitalgesellschaft |
bis 350.000 |
bis 450.000 |
bis 700.000 |
bis 900.000 |
Kleinkapitalgesellschaft |
0,35 - 5 Mio |
0,45 -6,25 Mio |
0,7 -10 Mio |
0,9 – 12,5 Mio |
Mittelgroße Kapitalgesellschaft |
5 – 20 Mio |
6,25 – 25 Mio |
10 – 40 Mio |
12,5 – 50 Mio |
Große Kapitalgesellschaft |
über 20 Mio |
über 25 Mio |
über 40 Mio |
über 50 Mio |
Diese neuen Schwellenwerte sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1.1.2024 beginnen. Mitgliedstaaten wird allerdings das Wahlrecht eingeräumt, die neuen Schwellenwerte bereits für Geschäftsjahre ab dem 1.1.2023 anzuwenden. Maßgeblich für die Einstufung in die jeweilige Größenklasse[5] ist die Einordnung des Unternehmens in den beiden vorangegangenen Jahren. Die Rechtsfolgen der Größenmerkmale treten ab dem folgenden Geschäftsjahr ein, wenn solche Schwellenwerte (bzw die Anzahl der Arbeitnehmer) an zwei aufeinanderfolgenden Abschlussstichtagen über- bzw unterschritten wurden. Bei der Rückschau auf die letzten zwei Jahre werden bereits die erhöhten Schwellenwerte heranzuziehen sein.
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